Buchmessebericht Frankfurt 2018

Wie jedes Jahr war ich auch dieses Jahr wieder auf der Buchmesse. Für mich ist das immer ein ganz besonderes Erlebnis und ich freue mich jedes Mal sehr auf das Event. Vor allem ist es eine tolle Gelegenheit, um Kollegen zu treffen, sich über die Arbeit und andere Dinge auszutauschen, um Lektoren endlich mal persönlich kennenzulernen, um seine Arbeit vorzustellen, um neue Leute kennenzulernen, um sich weiterzubilden und natürlich um die neusten Produkte und Projekte der ausstellenden Verlage zu bewundern.

Den Bericht von 2017 findet ihr hier und von 2016 hier.

Ich bin also am Donnerstagmorgen aufgebrochen, um mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren. Wie immer war auch das wieder ein Abenteuer für sich. Meistens sind die Zugfahrten anstrengender als die Messe selber, weil man trotz Zugbindung nie weiß, wann, mit welchem Zug und ob man überhaupt ankommt. Aber wem erzähle ich das? Man nimmt halt das, was man kriegen kann. 🙂

Mit circa einer Stunde Verspätung bin ich dann aber zum Glück im Frankfurter Bahnhof angekommen und konnte meinen Koffer ins Hotel bringen und mich anschließend zum Messegelände begeben.

Wie seit ein paar Jahren üblich muss man für die Taschenkontrolle einige Minuten einplanen, bevor man sich dann endlich ins Getümmel stürzen kann. Obwohl Donnerstag ein Fachbesuchertag ist, war Halle 3.0 schon gut gefüllt. Man hatte allerdings noch Luft in den Gängen, was am Samstag nicht mehr der Fall war. Zumindest nicht in dieser Halle.

Jetzt folgen ein paar Bilder:

Der erste Stand in Halle 3, auf den ich gestoßen bin, ist das Autorensofa, ein Zusammenschluss von Selfpublishern.

Weiter ging es gleich zu dem bunten Stand vom Frechverlag/TOPP-Kreativ

frechverlag / TOPP-Kreativ

frechverlag / TOPP-Kreativ

Und dann war ich auch schon mitten im Geschehen und zwischen Ständen, Menschen, Büchern und alles, was damit zu tun hat, eingekesselt. 🙂

Natürlich gibt es nicht nur Bücher zu sehen.

Es gab auch wieder Gespräche mit besonderen Persönlichkeiten. Dieses Jahr habe ich einem Interview mit Frank Thelen beigewohnt,

ich war kurz beim blauen Sofa,

David Sedaris auf dem blauen Sofa

David Sedaris auf dem blauen Sofa

war bei einem Gespräch mit Sophia von Dahlwitz zugegen,

habe mir verschiedene Diskussionsrunden in der Selfpublishing-Area angehört (ist übrigens auch ein guter Ot, um mal zu verschnaufen und sich mal hinzusetzen 😉 )

und war auch beim Amazonpublishing-Stand, der sich diesmal in einer ganz anderen Ecke befand.

Da es, wie gesagt, auf der Buchmesse nicht nur Bücher gibt, die man sich anschauen kann, sondern auch einen Bereich für Non-Books, und da sogar ein Award vergeben wird, habe ich mir das natürlich auch mal angesehen.

 

Da ich als Illustratorin an den Fachbesuchertagen, ehrlich gesagt, nicht viel von der Messe mitbekomme, habe ich hier alle drei Tage zusammengefasst.

Es war das erste Mal, dass ich drei Tage auf der Messe war. Und am Ende des jeweiligen Tages war ich komplett fertig von den ganzen Eindrücken.

Leider habe ich es verpasst, Fotos mit den Menschen zu machen, die ich kennenlernen durfte, oder die ich nach langer Zeit wiedergetroffen habe. (Schande über mich) Aber manche Erinnerungen behält man eben einfach auch im Kopf, ohne Fotobeweis.

Ich freue mich definitiv jetzt schon auf die nächste Messe und hoffe, dass ich noch mehr Zeit mit den Menschen verbringen kann, die ich während des Jahres nicht sehe.

Als Tipp kann ich euch noch mitgeben, dass ihr bequemes Schuhwerk tragen solltet. Ich laufe zwar immer nur durch eine Halle, aber sehr oft von einer Seite zur nächsten und wieder zurück. Falls ihr euch noch gerne die anderen Hallen anschauen wollt, braucht ihr die bequemen Schuhe noch dringender. Das sind teilweise viele, viele Meter, die man da zurücklegt.

Am besten zieht ihr euch Kleidung an, die nicht zu warm ist, denn in den Hallen ist es sehr, sehr heiß. Und bei dem tollen, sonnigen Wetter, das wir  hatten, noch mehr.

Und als letzten Tipp: Habt einfach Spaß und geht respektvoll mit den anderen Menschen um. Habt Spaß, seit freundlich und alles wird gut 🙂

Rezension: Das Atelier in Paris – Guillaume Musso

Schon Oktober. Die Zeit vergeht wieder rasend schnell und hier auf dem Blog ist nicht viel passiert. Ich stecke gerade mitten in den Vorbereitungen für die Frankfurter Buchmesse. Dort werde ich von Donnerstag bis Samstag herumlaufen und hoffentlich alle meine lieben Buchmenschen, Blogger- und Illustratorenkollegen wiedersehen. Ich liebe diese Zeit des Jahres sehr, obswohl ich sagen muss, dass es dieses Jahr leider in Stress ausartet.

Das könnte auch daran liegen, dass ich tausende Ideen habe und alle fünf Minuten etwas entscheide und wieder umschmeiße. Zur Vorwarnung: es könnte sein, dass ich meinen Blog demnächst umlagern und auf meiner Website weiterschreiben werde, die allerdings vorher unbedingt eine Überarbeitung benötigt. Ich wünschte manchmal, dass der Tag 48 Stunden hat, aber solange dass nicht der Fall ist, werden die Veränderungen und neuen Ideen erst nach und nach und langsamer, als mir lieb ist, umgesetzt werden.

Aus diesem Grund beschäftige ich mich gerade sehr mit Zeitmanagement und habe (als whrscheinlich letzte) das Bullet Journaling für mich entdeckt. Mal sehen, ob das für mich funktioniert.

Aber jetzt steht erstmal die Buchmesse vor der Tür. Wen werde ich denn da noch antreffen? Fahrt ihr nach Frankfurt?

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Bildquelle: Piper Verlag

Das Buch »Das Atelier in Paris*« wurde von Guillaume Musso geschrieben und ist im Pendo Verlag erschienen, der zum Piper Verlag gehört. Mir wurde das Buch freundlicherweise über NetGalley zur Verfügung gestellt.

Von Musso habe ich bereits »Vierundzwanzig Stunden*« gelesen und ich habe noch ein paar andere Bücher im Regal stehen.

In dem Buch geht es um einen mürrischen, alten Theaterautoren oder Dramaturg namens Courtance und eine Ex-Polizistin, die durch einen Buchungsfehler das gleiche Haus gemietet haben. Wie jedes Jahr will Courtance im ihm verhassten Paris ein neues Theaterstück schreiben, während Madeline Greene in ihre alte Heimat zurückkehrt, nachdem sie sich – enttäuscht von der Liebe – dazu entschieden hat, ihre eigene Familie zu gründen.

Natürlich sind sie nicht gerade erfreut, über das Aufeinandertreffen, wo sie sich doch beide auf Ruhe und Frieden gefreut haben. Doch jeder von ihnen ist auf seine Art fasziniert und interessiert an dem Künstler, in dessen Haus sie einquartiert wurden und was mit ihm passiert ist. Zunächst noch im Alleingang und dann gemeinsam, finden sie immer mehr fürchterliche Dinge über Sean Lorenz‘ Leben heraus. Der Aufstieg und Untergang eines Künstlers und wie er alle mit sich riss.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl beide Protagonisten nicht gerade Symphatieträger sind. Im Großen und Ganzen besteht das ganze Buch aus gebrochenen Menschen. Dennoch hat man immer die Hoffnung, dass sie sich doch noch berappeln (sagt man das überhaupt?) und am Ende alles gut wird.

Leider gibt es etwa in der Mitte des Buches einige Passagen, die ziemlich langatmig sind. Zudem geht es viel um Kunst und ich kann mir vorstellen, dass jemand, der absolut nichts damit anfangen kann, auch die Ausführungen über die Gemälde und Farben langweilig findet.

Allerdings wird die Spannung weiterhin dadurch aufrechterhalten, dass man wissen will, was in Wahrheit mit Lorenz und seinem Sohn passiert ist. Kann es noch ein Happy End geben?

Und das Ende ist auch ein weiterer Kritikpunkt. Ich habe mir schon gedacht, wie es ausgehen könnte und ehrlich gesagt habe ich mir vielleicht sogar gewünscht. Allerdings fand ich es schlussendlich doch ein wenig zu konstruiert.

Fazit

Abgesehen von dem Spannungseinbruch in der Mitte und dem nicht ganz überzeugenden Ende hat mir das Buch sehr gut gefallen. Leider ist es keines der Bücher, die man wieder und wieder lesen kann. Dafür ist mir die Stimmung etwas zu depressiv. Dennoch hat es für einige schöne Lesestunden gesorgt.

Cover

Ich liebe das Cover. Ich liebe die Farbe, ich liebe das Bild. Ich könnte es mir echt den ganzen Tag anschauen, ebenso auch das Cover von »Das Mäschen aus Brooklyn*«. Dabei kann ich nicht mal sagen, was genau mich daran so sehr fasziniert. Ich denke es ist vor allem die Farbe.

(Allerdings liebe ich die französischen Buchcover auch sehr)

 

Titel: Das Atelier in Paris
Preis: 12,99 € (ebook)  16,99 € (broschierte Ausgabe)
Seiten: 464 (broschierte Ausgabe)
ISBN: 978-3-866-12446-2

 

Rezension: Gebrauchsanweisung für Island

Island Gebrauchsanweisung cover

Das Buch “Gebrauchsanweisung für Island“* wurde von Kristof Magnusson geschrieben und ist im Piper Verlag erschienen. Mir wurde das Buch freundlicherweise über netgalley zur Verfügung gestellt.

Island ist ein Land, das mich seit vielen Jahren sehr fasziniert, deshalb ist mir das Buch gleich ins Auge gestochen. Auch wegen dem Cover, das natürlich ein absoluter Hingucker ist. Dieser winzige Mensch mit diesem riesigen Wasserfall im Hintergrund. Was für eine Naturgewalt und diese wunderschönen Farben (hach).

Die Art, wie Kristof Magnussons die isländische Mentalität beschreibt, hat mir sehr gut gefallen. Immer mit ein bisschen Humor, Augenzwinkern, aber auch kritisch. Man merkt schnell, dass Island ein Land ist, bei dem es sich lohnt, etwas tiefer zu graben und etwas mehr in die Geschichte einzutauchen, um die Dinge zu verstehen, die auf dem ersten Blick widersprüchlich erscheinen.

Dieses Buch ist wirklich mehr als Gebrauchsanweisung zu verstehen und weniger als Reiseführer. Der Autor führt uns durch die Geschichte von Island, ihre Entstehung, die raue teilweise unberührte Natur, die dort zu finden ist, und zeigt uns so, wie das Land zu verstehen ist. Es geht los bei dem unaussprechlichen Vulkan Eyjafjallajökull, der die Welt mehrere Tage in Atem hielt, über die Mythologie und die heißen Töpfe zur Finanzkrise und wie es dazu kommen konnte.

Da Kristof Magnusson selber Isländer ist, allerdings in Deutschland aufgewachsen, hat er natürlich eine ganz besondere Sicht auf Land und Leute. Durch die familiäre Nähe zu dem Land hat er mehr Einblicke in den Alltag und das Leben der Menschen als so mancher andere. Gleichzeitig schafft er es, manche Dinge mit einem Zwinkern zu sehen und andere mit einem kritischen Auge. Und er beantwortet die Fragen, die man sich als Außenstehender öfter mal fragt, wenn man auf dieses Land mit den wenigen Einwohner blickt. Wie schaffen sie es, all ihre politischen Verpflichtungen einzuhalten oder mehrere Berufe gleichzeitig auszuüben?

Ich fand es extrem interessant zu lesen, wie die Isländer so ticken, welche Vorfälle die Menschen geprägt haben, und was die Badekultur für sie bedeutet. Ich hatte einige Aha-Momente und musste oft schmunzeln. Manche Stellen waren mir hingegen zu langatmig. Schade fand ich auch, dass nur wenige Sehenswürdigkeiten angesprochen wurden, aber es ist eben kein Reiseführer.

Andererseits hat mir besonders die persönliche Note gefallen, die der Autor mit reingebracht hatte. Wie er Island als Kind erlebt hat, die Besuche bei Freunden und Familie, und was er selber über manche Entwicklungen denkt usw.

Fazit

Dieses Buch ist für jemanden gedacht, der noch nicht allzu viel über die Insel weiß, sich aber ein wenig einlesen will. Es ist ein guter Einstieg, um ein bisschen mehr über Islands Geschichte und das Wesen der Leute zu erfahren, die dort leben.

Titel: Gebrauchsanweisung für Island
Preis: 12,99 € (ebook)  15,00 € (Taschenbuch) 28,00€ (gebundenes Buch)
Seiten: 208 (gebundenes Buch)
ISBN: 978-3-492-99052-3

Rezension: Ein Sommer in den Hamptons

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Ich habe Anfang des Jahres alle Staffeln von Gossip Girl „gesuchtet“. Ich habe immer gedacht, dass das absolut nichts für mich ist, und wurde schnell vom Gegenteil überzeugt. Irgendetwas hat die Serie, das mich echt gefesselt hat. Die Reichen und Schönen dieser Serie verbringen den Sommer ja auch ganz gerne in den Hamptons, deshalb ist mir dieses Buch direkt ins Auge gesprungen.

Abgesehen davon ist das Cover ein absoluter Hingucker und sieht in echt noch viel besser aus. Die Schrift glitzert, was man auf den Fotos nicht erkennen kann.

 

 Bildquelle: Goldmann Verlag

Das Buch “Ein Sommer in den Hamptons“* wurde von Karen Swan geschrieben und ist im Goldmann Verlag erschienen. Mir wurde das Buch freundlicherweise über das Bloggerportal zur Verfügung gestellt.

Es ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe.

Als Rowenas Freund Matt verkündet, dass er eine 6-monatige Reise durch Südostasien macht, und erst mal eine Beziehungspause braucht, ist Ro am Boden zerstört. Zur gleichen Zeit fliegt sie beruflich nach New York, um dort als Hochzeitsfotografin zu arbeiten. Dort lernt sie Humphrey kennen, der noch Mitbewohner für sein Haus in den Hamptons sucht. Kurzerhand überredet er Ro, in die USA zu kommen und den Sommer bei den Reichen und Schönen zu verbringen. In den nächsten Tagen sind also Meer, Sonne, weiße Strände und exklusiver Partys angesagt.

Der Einstieg war schwierig für mich. Ich konnte Ros Handlungen nicht wirklich nachvollziehen. Ich verstehe nicht so ganz, wie sie die ganze Zeit daran glaubt, dass es nach einer sechsmonatigen Beziehungspause einfach so weiterlaufen kann, wie sie sich das vorgestellt hat. Hochzeit, Kinder, glücklich bis ans Lebensende. Sie läuft auch die erste Zeit in den Klamotten von Matt herum und ich konnte die ganze Zeit nur mit dem Kopf schütteln. Das hat mich einfach nur mega genervt, ebenso wie sie die ganze Zeit in Selbstmitleid versinkt. Gleichzeitig fand ich sie total mutig. Einfach mal in ein anderes Land zu reisen, sie kennt niemand dort und baut sich einen kleinen Kundenstamm dort auf.

Je mehr ich gelesen habe und je tiefer ich in die Geschichte eingestiegen bin, desto wohler habe ich mich gefühlt. Und nachdem ich ein Drittel des Buches gelesen habe, habe ich mich richtig darauf gefreut weiterzulesen. Das ist auch mein Kritikpunkt. Es hat lange gedauert, bis mir die Charaktere nahe genug waren, um ihre Geschichte weiterverfolgen zu wollen. Ro wurde endlich selbstbewusster, attraktiver, offener. Sie zieht sich endlich ihre eigenen Klamotten an. Und auch die anderen Charaktere werden interessanter, fügen sich besser in die Geschichte ein.

Der Schreibstil ist locker und leicht. Die Beschreibungen sind wunderschön und man kann sich gut vorstellen, wie es dort aussehen muss. Im Laufe des Buches passieren dann auch noch Mordanschläge und es geht in eine kriminalistische Richtung, was mir sehr gut gefallen hat. Mehr Spannung.

Nach und nach lernt man die anderen Charaktere kennen, was sie antreibt, warum sie handeln, wie sie handeln, wie unterschiedlich sie mit den Schicksalsschlägen umgehen, die sie oft hart treffen.

Die langgezogen Szenen, in denen nicht viel passiert, wechseln sich mit den spannenden Stellen ab.

Fazit

Ein Sommerroman zum Entspannen, in dem es um Freundschaft, um das Leben, um Neuanfänge und um Schicksalsschläge geht, und wie unterschiedlich man damit umgehen kann. Und natürlich geht es auch ein bisschen um die Liebe. Wenn man den ersten Teil geschafft hat und sich mit dem langsamen Schreibstil der Autorin angefreundet hat, ist es eine wunderschöne Geschichte perfekt für den Sommer.

Titel: Ein Sommer in den Hamptons
Preis: 9,99 € (ebook)  10,00 € (Taschenbuch)
Seiten: 592 (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-442-48750-9 

Rezension: Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen – Petra Hülsmann

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petra Hülsmann cover

Bildquelle: Bastei Lübbe Verlag

Das Buch “Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“* wurde von Petra Hülsmann geschrieben und ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Mir wurde das E-Book freundlicherweise über NetGalley zur Verfügung gestellt.

Ich lese die Bücher von Petra Hülsmann sehr gerne. Und habe mich natürlich sehr auf das Neuste von ihr gefreut »Wenn`s einfach wär, würd`s jeder machen.«

Es geht um Annika, die an einer Eliteschule unterrichtet. Sie ist total zufrieden, liebt ihre Schüler und ihre Schüler lieben sie. Plötzlich bricht die Welt für sie zusammen und sie wird an die Astrid-Lindgren Schule versetzt, eine Schule in eim Problembezirk liegt. Sie ist am Boden zerstört und tut alles dafür, um wieder zurück zu ihrer alten Schule gehen zu können. Sie setzt sich in den Kopf, ein Musical auf die Beine zu stellen und will damit einen Preis gewinnen. Dafür braucht sie die Hilfe ihres alten Schulkameraden Tristan und wirbelt damit einen Teil ihrer Vergangenheit wieder auf, die sie eigentlich hinter sich lassen wollte. Und da ist auch noch ihr Nachbar Sebastian, der in ihr ganz besondere Gefühle auslöst.

Leider hat mich der ganze Plot extrem an den Film »Fack yu Göthe« erinnert, was ich unglaublich schade fand. Eine Lehrerin muss an eine Schule im Brennpunkt, dort gibt es nur Schüler mit Namen wie Heaven-Tanita oder Meikel, Kinder mit Migrationshintergrund oder aus schlimmen Familien, und sie stellen dann ein Musical auf die Beine. Wenn es kein Buch von Petra Hülsmann wäre, dann hätte ich es wahrscheinlich direkt abgebrochen.

Zum Glück ändert sich das irgendwann und die Geschichte wird eigenständig.

Leider hatte ich so meine Probleme mit den Charakteren. Annika ist echt naiv und nervig. Es passieren Dinge, bei denen ich jedes Mal die Augen rollen musste.

 

Spoiler

Annika brennt die Küche in ihrer WG ab, merkt es selber gar nicht und muss gerettet werden. Das Ganze hat auch keine großen Konsequenzen.

Auch ihr Umgang mit Tristan, in den sie mit 16 Jahren total verliebt war, hat mich genervt. Was für eine Überraschung, als sie plötzlich merkt, dass sie doch nicht zusammen passen, nachdem sie ihn die ganze Zeit so sehr anhimmelt, dass selbst die Schüler es merken.

Ihre WG-Mitbewohnerin ist da ganz anders. Obwohl sie sich nicht verlieben will, tut sie es doch und zwar in ihren Arbeitskollegen Tobi. Sie redet das ganze Buch über von ihm und dann ist es einfach aus und das war`s. Irgendwie hat mir da was gefehlt.

Spoiler Ende

Irgendwie fehlte mir auch die Liebesgeschichte, weil ich irgendwie die ganze Zeit wusste, wie es ausgeht.

Das Beste an diesem Buch ist Petra Hülsmanns flüssiger und toller Schreibstil. Mir gefällt ihr Humor. Man taucht in die Geschichte ein und kann nicht aufhören zu lesen.

Und natürlich habe ich mich wieder sehr über Knuts Auftritt gefreut. Ich mag, dass das Buch in Hamburg spielt, und dass man das Gefühl hat, jeden Ort nachgehen zu können.

Trotz der vielen Übertreibungen und dem seltsamen Verhalten von manchen Figuren hat mich das Buch ganz gut unterhalten. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches.

Titel: Wenn`s einfach wär, würd`s jeder machen
Preis: 8,99 € (ebook)  11,00 € (Taschenbuch)
Seiten: 576 (gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3-404-7690-8

Amazon*

Bastei Lübbe Verlag

 

Neu im Bücherregal

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Da es hier sehr ruhig geworden ist in letzter Zeit, gibt es jetzt mal eine Übersicht, was neu eingezogen ist in meinem (virtuellen) Bücherregal, und was ich gerade lese.

Wenn`s einfach wär, würd`s jeder machen“ von Petra Hülsmann

petra Hülsmann cover

Bildquelle: Bastei-Lübbe Verlag

Damit hatte die beliebte Musiklehrerin Annika nicht gerechnet: Aus heiterem Himmel wird sie von ihrer Traumschule im Hamburger Elbvorort an eine Albtraumschule im absoluten Problembezirk versetzt. Nicht nur, dass die Schüler dort mehr an YouTube als an Hausaufgaben interessiert sind – die Musical-AG, die Annika gründet, stellt sich auch noch als völlig talentfrei heraus. Aber wenn’s einfach wär, würd’s schließlich jeder machen. Annika gibt nicht auf und wendet sich hilfesuchend an Tristan, ihre erste große Liebe und inzwischen Regisseur. Von nun an spielt sich das Theater jedoch mehr vor als auf der Bühne ab, und das Chaos geht erst richtig los.

Ich bin ein großer Fan von Petra Hülsmann und habe auch ihre vorherigen Bücher alle sehr gerne gelesen und manche auch zweimal. Ich liebe ihren Schreibstil. Ich mag sehr, dass die Geschichten immer in Hamburg spielen, und freue mich bei jedem Buch darauf, Knut wiederzubegegnen, der immer einen guten Ratschlag zur Hand hat. Die Geschichten sind aus dem Leben gegriffen und kommen ohne unnötiges Drama aus. (netgalley)

 

Gebrauchsanweisung für Island“ von Kristof Magnusson (Piper Verlag)

Island Gebrauchsanweisung cover

Bildquelle: Piper Verlag

Trolle und Elfen, heiße Quellen und Vulkane, die ganz Europa lahmlegen: Der halb deutsche, halb isländische Schriftsteller Kristof Magnusson zeigt uns das sagenhafte Island wie das alltägliche – das jüngste Land der Erde, das vom Erdbeben bis zur Finanzkrise keinen Unfug auslässt. Er kennt das Sterben der Fischerdörfer und die Landflucht, nimmt uns mit in Nationalparks und zu Sommerfestivals, bei denen die Isländer in Scharen zelten. Er verrät, wie das Nachtleben in Reykjavík und wie die isländische Schwimmbadkultur funktioniert. Warum hier jeder zwei Jobs hat und wie die Banken größer werden konnten als der Staat. Weshalb die Sagas für die isländische Kultur immer noch so wichtig sind. Und was es mit der »Kochtopfrevolution« auf sich hat.

Ich bin erst am Anfang. Das Buch ist keins für Zwischendurch. Es geht viel um die Geschichte Islands, die ich total interessant und spannend finde, was sich aber auch nicht einfach schnell weglesen lässt. Ich brauche dafür schon ein gewisses Maß an Konzentration, um auch kein Detail zu verpassen. Island ist definitiv ein Reiseziel, wo ich unbedingt mal hinwill. (netgalley)

 

Das Atelier in Paris“ von Guillaume Musso (Pendo Verlag)

Bildquelle: Pendo Verlag

Ein abgelegenes kleines Atelier am Ende einer Allee, mitten in Paris: Hier hat sich die Londoner Polizistin Madeline eingemietet, um eine Weile abzuschalten. Doch plötzlich sieht sie sich Gaspard gegenüber, einem mürrischen amerikanischen Schriftsteller. Offenbar gab es einen Irrtum, denn auch er hat das Atelier gemietet, um in Ruhe schreiben zu können. Der Ärger legt sich, als die beiden erkennen, an welch besonderen Ort sie geraten sind. Das Atelier gehörte einst einem gefeierten Maler, von dem aber nur noch drei Gemälde existieren sollen – alle drei verschollen und unermesslich wertvoll. Als sie sich gemeinsam auf die Suche nach den Bildern begeben, wird ihnen schnell klar, dass den Maler ein grausames Geheimnis umgibt …
Für Madeline und Gaspard beginnt eine spannende Jagd, die sie von Paris nach New York führt und sie nicht nur mit ungeahnten menschlichen Abgründen, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert.

Das E-Book ist auch neu bei mir eingezogen und ich bin total gespannt darauf. Ich liebe den Schreibstil von Musso. Und das Cover ist ja wohl der absolute Hammer. (netgalley)

 

One of us is lying“ von  Karen McManus (Penguin)

one of us is lying cover

Bildquelle: Penguin

Five students go to detention. Only four leave alive.
Yale hopeful Bronwyn has never publicly broken a rule.
Sports star Cooper only knows what he’s doing in the baseball diamond.
Bad boy Nate is one misstep away from a life of crime.
Prom queen Addy is holding together the cracks in her perfect life.
And outsider Simon, creator of the notorious gossip app at Bayview High, won’t ever talk about any of them again.
He dies 24 hours before he could post their deepest secrets online. Investigators conclude it’s no accident. All of them are suspects.
Everyone has secrets, right?
What really matters is how far you’ll go to protect them.

Das Buch habe ich mir für den Urlaub besorgt. Es ist zur Abwechslung mal auf Englisch. Es ist leicht zu verstehen, allerdings bin ich hier auch noch nicht sehr weit.

 

Zu guter Letzt lese ich noch „Ein Sommer in den Hamptons“ Karen Swan (Goldmann)

ein Sommer in den Hamptons Cover

Bildquelle: Goldmann

Eine zufällige Hochzeitsbekanntschaft schenkt Rowena einen magischen Sommer in den Hamptons …
Die Hamptons – hier verbringen die Reichen und Schönen Manhattans ihre Sommer, voller sonnensatter Tage, weißer Strände und exklusiver Partys im goldenen Abendlicht. Eine glamouröse Gesellschaft, in die die Fotografin Rowena Tipton eher aus Versehen hineinstolpert: Nachdem ihr Freund sich sang- und klanglos auf einen Selbstfindungstrip nach Asien verabschiedet hat, wird sie von einem flüchtigen Bekannten in sein Haus in den Hamptons eingeladen. Spontan sagt Rowena zu, und ein aufregender, nie enden wollender Sommer beginnt …

Es ist ein sehr sehr ruhiger Liebesroman. Obwohl ich schon über hundert Seiten gelesen habe, ist gefühlt noch nichts passiert. Mal sehen, was noch kommt und ob der Roman mich noch mitreißen kann. (Bloggerportal)

 

Die Rezensionen folgen natürlich.

Kennt ihr eins der Bücher oder habt ihr eins davon gelesen?

Rezension: Scythe – der Zorn der Gerechten

scythe - der Zorn der Gerechten cover

Bildquelle: S. Fischer Verlage

Das Buch “Scythe – Der Zorn der Gerechten“* wurde von Neal Shusterman geschrieben und ist im FISCHER Sauerländer Verlag erschienen. Mir wurde das E-Book freundlicherweise über NetGalley zur Verfügung gestellt.

Die Geschichte geht weiter. Wir wissen jetzt, wer den Kampf gewonnen hat. Citra hat ihren neuen Namen Scythe Anastasia gewählt und Rowan treibt als Scythe Lucifer sein Unwesen. Beide sind umstritten. Beiden wird nach dem Leben getrachtet. Auf Anastasia wird ein Mordanschlag verübt, wogegen Rowan vom ganzen Scythetum verfolgt wird, um angeklagt und hingerichtet bzw nachgelesen zu werden. Zudem teilt sich das Scythetum in zwei Lager. Die neue Ordnung, die Scythe Goddard als Vorbild haben, und nach dessen Art leben und nachlesen will, und die alte Ordnung. Es geht also brisant weiter.

Der zweite Teil schließt nahtlos an Teil 1 an. Zum Glück hatte ich letzteren erst vor Kurzem gelesen, sonst hätte ich wahrscheinlich ein paar Dinge noch mal nachlesen müssen, denn es gibt keinerlei Erklärungen, was bisher geschehen ist.

Die Bücher werden ja total gehypt und von allen abgöttisch geliebt. Ich bin da eher zwiegespalten. Insgesamt fand ich die Handlung ziemlich zäh und langgezogen. Das hat mich auch schon am ersten Teil gestört. Allerdings hat Neal Shusterman es echt drauf zu überraschen und Wendungen einzubauen, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Das war einfach klasse. Die Handlung war auch nicht vorhersehbar, wie es in so vielen anderen Büchern der Fall ist. Genau deshalb freue ich mich auch schon auf den nächsten Teil. Ich muss einfach wissen, wie es weitergeht.

Es wird aus den Sichtweisen verschiedener neuer und bereits bekannter Charaktere erzählt. Die Handlungen verbinden sich teilweise miteinander und trennen sich wieder. Jeder hat sein eigenes Ziel, das er verfolgt und man weiß nicht, wohin das alles im Endeffekt führen wird. Werden sie sich wiedertreffen, gibt es neue Erkenntnisse oder wird alles im Sand versinken und das ganze Scythetum untergehen?

Was mir allerdings weiterhin fehlt, ist eine nachvollziehbare Entwicklung der Charaktere. Citra ist plötzlich eine weise und reife Persönlichkeit, wogegen Rowan zum blutrünstigen Rächer mutiert ist. Und die große Liebe, die beide füreinander empfinden, verstehe ich auch nicht. Für mich ist aus einer Konkurrenzbeziehung eine solide Freundschaft geworden.

Diesmal gibt es keine Tagebucheinträge der Scythe, stattdessen befinden sich am Ende der Kapitel die philosophischen Gedanken des Thunderhead. Mir haben die kurzen Unterbrechungen ganz gut gefallen – nochmal über alles nachdenken, darüber, wie sich die Welt entwickelt und wofür der Thunderhead erschaffen worden ist. Er wirkt wie ein allsehendes Auge, das alles sieht, und ab und zu mal nach eigenem Ermessen eingreift. Allerdings waren mir die Gedanken manchmal zu menschlich, aber wer weiß, vielleicht steht uns das ja demnächst bevor. Dieses Buch ist schließlich eine Zukunftsversion.

Diese Einträge haben allerdings bisher noch nichts mit der Handlung zu tun und laufen nur nebenher.

Fazit: Wie gesagt, ich bin zwiegespalten. Es gibt Längen, die es mir schwer gemacht haben, weiterzulesen. Aber die Wendungen sind einfach genial und unvorhersehbar. Ich muss unbedingt wissen, wie es ausgeht.

Ich dachte ja eigentlich, dass es nur eine Dilogie sein würde, allerdings gibt es wohl noch einen dritten Teil, denn der zweite Band endet mit einem fiesen Cliffhänger.

Titel: Scythe – Der Zorn der Gerechten
Preis: 16,99 € (ebook)  19,99 € (gebundene Ausgabe)
Seiten: 544 (gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3-737-35507-0

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Fischer Sauerländer Verlag

 

Rezension: Iron Flowers – Die Rebellinnen von Tracy Banghart

Bildquelle: S.Fischer Verlag

Ich habe das Buch „Iron Flowers*“ von Tracy Banghart aus dem Sauerländer FISCHER Verlag bei einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen und mich sehr darüber gefreut, mitlesen zu dürfen. Vielen Dank

Serina und Nomi leben in einer Welt, die von Männern beherrscht wird. Frauen haben hier nichts zu sagen. Sie sollen entweder schön aussehen und brav dem Regenten als Grace zu Diensten sein, oder schuften sich in den Fabriken zu Tode. Sie haben keine Rechte, dürfen weder schreiben noch lesen lernen und schon gar keine Widerworte geben. Serina fügt sich ihrem Schicksal und soll zur Grace ausgewählt werden, ihre Schwester Nomi soll sie begleiten. Nomi könnte nicht gegensätzlicher sein. Sie ist wild und rebellisch und vor allen Dingen hasst sie es, dass sie nicht gleichgestellt ist mit den Männern. Und dann passiert das Unfassbare. Alles wird anders, als gedacht und die beiden Schwestern werden auseinandergerissen und jede von ihnen ist plötzlich in ihrem jeweils allergrößten Albtraum gefangen. Doch Aufgeben steht nicht zur Debatte.

Aufgabe: wo ich lese. Am liebsten vor dem Schlafengehen 🙂

Man fällt regelrecht in die Geschichte rein und ist am Anfang direkt bei einer wichtigen Entscheidung dabei. Leider bekommt man nicht wirklich mit, worum es geht, das wird erst nach und nach aufgeklärt.
Serina und Nomi brechen auf eine kurze Reise Richtung Palast auf. Serina hofft darauf, als Grace ausgewählt zu werden, und Nomi soll als ihre Dienerin bei ihr bleiben.

Leider bleibt das Dorf, in dem Nomi und Serina leben, sehr blass. Es wird zwar während der Geschichte immer mal wieder von dem Dorf gesprochen, aber ich konnte mir absolut nicht vorstellen, wie es da aussieht, weil das nie beschrieben wird. Es wird auch nicht erklärt, wie es um die Familien gestellt ist, die dort leben, oder wie Nomi, Serina und Renzo, ihr Bruder, dort aufgewachsen sind. Was haben sie den ganzen Tag gemacht? Was machen ihre Eltern?

Insgesamt bleibt die Welt, in der wir uns während der Geschichte befinden,  außen vor. Es wird erwähnt, dass es ärmere und reichere Gebiete gibt, aber das meiste spielt sich im Schloss und auf der Insel des Verderbens ab.

Und auch die Charaktere bleiben dadurch sehr blass. Für mich hatten Nomi und Serina irgendwie keine richtige Vergangenheit und das hat mir sehr gefehlt. Ebenso die anderen Charaktere. Malis, Ines, Cassia und vor allem Malachi und Asa. Irgendwie leben alle im Hier und Jetzt und geben kaum etwas von sich preis. Es gibt nur ein paar Andeutungen, die hoffentlich in den nächsten Teilen aufgelöst werden.

Serina war mir von Anfang an unsympathisch und das blieb auch leider das ganze Buch über so, obwohl sie sich am Ende zu einer Rebellin entwickelt. Dies war aber so vorhersehbar, dass ich es wohl irgendwie langweilig fand. Die Geschichte wird durchgehend in der dritten Person und abwechselnd aus Sicht von Nomi und Serina erzählt. Nomis Kapitel haben mir dabei viel besser gefallen.

Mir gefiel, wie rebellisch sie ist und wie sie versucht hat, alles zu tun, um sich und ihre Schwester zu retten, auch wenn sie manchmal falsche Entscheidungen getroffen hat, fügt sie sich nicht ihrem Schicksal. Leider ist sie am Ende nicht mehr so rebellisch und selbstbewusst, wie am Anfang, was mich sehr enttäuscht hat. Warum ist sie plötzlich so vertrauensselig? Wo ist ihr wacher Verstand geblieben? Ich habe die ganze Zeit darauf gehofft, dass sie ihren Misstrauen wiederfindet und wieder zu der starken Persönlichkeit wird, die sie am Anfang war.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass die beiden Schwestern, so unterschiedlich sie auch sind, alles tun, um die jeweils andere zu retten. Familie ist ihnen besonders wichtig.

Wie gesagt, die anderen Charaktere bleiben sehr blass. Es wird angedeutet, dass sie so einiges zu erzählen haben, aber das wird hier völlig außen vor gelassen. Schade.

Es gab noch einige andere Stellen, an denen bei mir Fragen aufgekommen sind, und die ich irgendwie unlogisch fand, aber vielleicht wird das ja auch erst im nächsten Teil aufgeklärt?

Der Schreibstil von Tracy Banghart ist sehr einfach gehalten und gut und flüssig lesbar. Das Buch richtet sich an Jugendliche und das merkt man dem Schreibstil an. Die Kapitel sind kurz und enden immer mit einem Mini-Cliffhänger, so dass man kaum erwarten kann weiterzulesen.

Das Cover ist zwar interessant und anscheinend sehr beliebt, aber ich persönlich finde es irgendwie seltsam. Das Gesicht wirkt verzerrt, das Auge zu groß, das Kinn zu schmal, die Perspektive ist irgendwie komisch, aber das ist wohl künstlerische Freiheit 🙂 (könnte aber auch daran liegen, dass ich das als Illustratorin mit einem besonders kritischen Auge sehe)

Fazit: Trotz meiner ganzen Kritik, gefiel mir die Geschichte im Großen und Ganzen recht gut. Es steckt noch jede Menge Potenzial in der Story und ich freue mich sehr auf den nächsten Teil. Ich werde also definitiv weiterlesen 🙂

Titel: Iron Flowers – Die Rebellinnen
Preis: 14,99 € (ebook)  16,99 € (gebundene Ausgabe)
Seiten: 384 (gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3-737-355421

Amazon*
Fischer Sauerländer Verlag

 

Rezension : Scythe – Die Hüter des Todes

scythe- die Hüter des Todes

Bildquelle: S. Fischer Verlage

Das Buch „Scythe – Die Hüter des Todes“* wurde von Neal Shusterman geschrieben und ist im FISCHER Sauerländer Verlag erschienen. Mir wurde das Ebook freundlicherweise über NetGalley zur Verfügung gestellt.

Kriege, Armut, Krankheit und sogar den Tod gibt es nicht mehr, was dazu führt, dass die Erde durch eine Überbevölkerung bedroht wird. Deshalb wurde die Scythe erfunden, die auserwählt wurden, um die Menschen zu töten und somit das zu tun, was früher durch Schicksal oder Krankheit erledigt wurde. Rowan und Citra werden dazu auserkoren gemeinsam die Ausbildung zum Scythe anzutreten und freunden sich sogar an. Doch am Ende kommt alles anders als gedacht und ihre erste Aufgabe als Scythe wird es sein, den jeweils anderen zu töten.

Citra und Rowan werden von dem ehrenwerten Scythe Faraday in die Lehre genommen und lernen die Kunst zu töten, wie man entscheidet, wer als nächster »nachgelesen«, also getötet wird, und wie man den Menschen oder deren Verwandten die Entscheidung am besten beibringt. Da jeder Scythe selber entscheidet, wie er das alles handhabt, lernt man im Laufe des Buches verschiedene Herangehensweisen kennen. So wie es im wahren Leben ist, sind nicht alle Scythe weise, sondern gerne auch blutrünstig und mit Spaß bei der Sache.

Zwischen den Kapiteln findet man immer mal wieder Tagebucheinträge von verschiedenen Scythe. Dort schreiben sie ihre Gedanken auf, und was sie im Moment bewegt. Das bringt noch ein bisschen mehr Tiefe in manche Charaktere, die man sonst nur als Begleiter von Rowan und Citra kennenlernt.

Ich fand die Idee hinter dem Buch interessant. Eine Welt, in der man ewig lebt und doch durch einen Mitbürger getötet werden kann. Für mich persönlich ist die Aussicht ewig zu leben nicht sehr erstrebenswert. Ich denke die Motivation sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen, entsteht auch dadurch, dass man nicht ewig Zeit hat. Die Scythe bringen natürlich eine Ungewissheit mit sich. Man weiß nie, wann es einen trifft, wie im echten Leben. Die einen leben 300 Jahre und die anderen 20.

Interessant fand ich auch, dass die Leute nicht getötet, sondern »nachgelesen« werden, was dem Ganzen den Schrecken nimmt. Nachlesen hört sich – jedenfalls für mich – nicht so schlimm an.

Der Schreibstil von Neal Shusterman ist nüchtern und klar und irgendwie distanziert. Mir fehlte ein wenig der Zugang zu den Charakteren, deshalb fand ich die Tagebucheinträge ganz nett, in denen man noch ein bisschen mehr über die Personen erfährt.
Dennoch konnte ich zum Beispiel nicht nachvollziehen, dass Rowan und Citra sich irgendwie anziehend fanden, bzw, sich lieben.

Mir fehlte insgesamt etwas Spannung. Es war nicht so, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Andererseits gefällt mir, dass das Buch einem zum Nachdenken bringt. Ist ewiges Leben erstrebenswert? Ist ein schneller Tod weniger schmerzhaft, als wenn man vorher aufgeklärt wird, wie, was und warum? Usw.

Die Protagonisten Rowan und Citra haben mir sehr gut gefallen. Sie machen eine tolle Entwicklung durch, haben interessante Ansichten, nehmen die Herausforderung an und lassen sich nicht unterkriegen, obwohl sie wissen, dass einer von ihnen sterben muss.

Ich persönlich denke oft darüber nach, dass wir dank der Medizin und dem Wissen von heute alle immer älter werden, was Vor- und Nachteile bringt hinsichtlich Rente und Ernährung. Was für eine Idee, dass es irgendwann mal so sein könnte, dass wir uns gegenseitig umbringen müssten, weil wir zwar den Tod in den Griff bekommen haben, aber den Rest nicht.

Ingesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich bin sehr gespannt auf den nächsten abschließenden Teil.

Titel: Scythe – Die Hüter des Todes
Preis: 4,99 € (ebook)  19,99 € (gebundene Ausgabe)
Seiten: 528 (gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3-737-35506-3

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Fischer Sauerländer Verlag